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Thema: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)  (Gelesen 19709 mal)

Offline Jojo1000

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #15 am: 31-07-2016, 21:41:40 »
Guten Abend zusammen,

Mir stellt sich immer die selbe Frage:was ist denn ein steriles Becken?
Nur ein Becken mit Wasser und Tieren?
Ein Becken mit dünner Sandschicht und paar Wurzeln ebenso steril?

Ich finde es einfach schAde wie sehr sich die Szene gegenseitig zerlegt :zensiert:(nicht auf  den Thread bezogen)
Viele Grüsse Johannes
 

Offline Hobby

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #16 am: 01-08-2016, 14:15:27 »
Angeregt durch dieses Thema und den unterschiedlichen Beiträgen hierzu habe ich mich bemüht im Netz wissenschaftlich fundierte Beiträge zu finden, die uns hier sachlich weiterbringen könnten.
Ich musste hierbei feststellen, dass manches zum Diskus vielfältig untersucht wurde nur gerade zu dieser Systematik liegen kaum Untersuchungen vor.
Lediglich diese umfangreiche Feldstudie, welche uns weitere Erkenntnisse zu unseren Diskus im Habitat vermittelt, befasst sich im Themenbereich mit dem Mageninhalt der gefangenen Fische.

http://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1679-62252008000400008

Es ist interessant über den Mageninhalt und dessen Zusammensetzung zu lesen und dies wird uns in der Diskussion bestimmt zu fundierten Erkenntnisse bringen.
Lesenswert sind auch die Ergebnisse der Feldversuche von Bleher über den Mageninhalt/ die Ernährung der Diskus im Amazonasgebiet, nachzulesen in Bleher,H. 2006 Blehers Diskus Band 1
Wir erfahren hier:

 Periphyton,

https://de.wikipedia.org/wiki/Periphyton

Detritus,

https://de.wikipedia.org/wiki/Detritus

und Arthopoden,

https://de.wikipedia.org/wiki/Gliederf%C3%BC%C3%9Fer

bilden neben Pflanzenmaterial, Algen und Mikroalgen sowie wirbellose Wassertiere( u.a. Macrobrachium) alle zusammen den Hauptbestandteil der Nahrungskette. Dabei gibt es in den Zeiten des Niedrig-, und Hochwasser prozentuale Verschiebungen im Anteil dieser Nahrung im Mageninhalt.
Die eingangs aufgeführte Untersuchung verweist auch auf Unterschiede zu den Erkentnissen von Bleher. Also ein äußerst interessantes Gebiet.
Welche Erkenntnis können wir insgesamt daraus ableiten?
Armins Gedanken zur Fütterung der Diskus, egal ob Wildfang oder Nachzucht, liegen im Bereich der natürlichen Ergebnisse der Felduntersuchungen und sollten Eingang in unser tägliches Fütterungsverhalten finden.
Die Tiere suchen sich ihr Futter im Becken, denn all die Nahrungsangebote, wie oben beschrieben, außer Arthopoden, befinden sich in einem eingerichteten Becken, welches über Algen, Periphton und Detritus verfügt. Die Zufütterung von Lebendfutter oder TK-Futter( rote/weiße ML,Mysis) oder Arthopoden tragen darüber hinaus zum gesunden Wachstum der Tiere bei.
Abschließend noch eine kurze Einschätzung zur Rinderherzthematik.
Wenn ich all die wissenschaftlichen Einschätzungen lese und diesen Artikel noch einbeziehe

http://www.dcg-online.de/encyclopedia/wp-content/uploads/2011/05/2002-11-S-261-264.pdf

dann ist es an der Zeit zu hinterfragen, wann das Kommerzdenken von einigen Züchtern beendet wird und im Interesse der Tiere und deren Gesundheit ein Umdenken und eine Hinwendung zur natürlichen Aufzucht und Ernährung der Tiere erfolgt.
Verständlich und nachvollziehbar ist, dass bei dieser Aufzucht der Kostenfaktor steigt aber das Ergebnis wird ein gesunder, farbenprächtiger Diskus sein, welcher seinen Wert und seine Natürlichkeit hat.




Offline Armin C.

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #17 am: 01-08-2016, 15:54:25 »
Hallo Jürgen,

Danke für Deine Recherchen ...  :good:

... ich hoffe gerade Deinen ersten Link, lesen so viel wie mögliche genau durch.

gerade der kleine Abschnitt:

Zitat
Diet.

The proportional composition of food items in stomachs of S. haraldi are summarized for low and high water periods in Fig. 5. The mean stomach fullness at low water (including specimens with empty stomachs) was 28.4% (SD 30.1, n=75), with 33 % of specimens exhibiting completely empty stomachs, and 68% exhibiting a stomach fullness of 30% or less. At high water the mean stomach fullness was 89.2% (SD 15.2, n=50), with no specimens exhibiting a stomach fullness of less than 50%.
Quelle: http://www.scielo.br/

sollte doch deutlich zeigen, welchen Stellenwert das Gefühl "Hunger" für einen Diskus haben sollte!  :fish01:

Im Gegensatz dazu werden wahrscheinlich die meisten Diskus in Gefangenschaft die meiste Zeit mit vollen Magen herumschwimmen, vielleicht noch ab und zu mit halbvollen Magen ... aber natürliche Zustände sind ihnen wahrscheinlich fremd.

Um zu verstehen, dass so was nicht gesund sein kann, muss man doch kein Mediziner sein ...  :hmm:
... Gruß Armin

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Offline Bretonii

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #18 am: 01-08-2016, 19:01:52 »
Hallo Armin,
Das ist doch letztlich nicht anderes als beim "modernen Menschen".
Früher mussten wir unsere Nahrung jagen, heute jagt uns die Nahrung
auf die Couch.
Liebe Grüße Karsten
 

Offline Armin C.

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #19 am: 01-08-2016, 21:11:59 »
Hallo Karsten,

ja genauso ist es!  :hungry:

... nur mit den kleinen Unterschied, das jeder für sich selbst die Verantwortung hat und selber schuld ist, wenn er sich falsch ernährt.

Die Diskus können aber keine Verantwortung für sich selbst übernehmen, das muss der Aquarianer tun ...

leider geht das aber nur allzu oft schief ... und ich rede da nur vom füttern!
... Gruß Armin

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Offline Hobby

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #20 am: 15-08-2016, 14:29:52 »
Hallo zusammen,

manchmal bringt der Zufall neue Erkenntnisse, in unsereren Fall ist es die Sonderausgabe Aqua/Terra/Teich des Aquaristik-Fachmagazins aus Anlass der 250ten Ausgabe.
Hier werdet ihr den äußerst interessanten Artikel von Prof. Dr. Heinz Bremer

                                   Untersuchungen zur Ernährung von Diskus und Skalar im natürlichen Verbreitungsgebiet
                                                       Konseqenzen für die Fütterung im Aquarium

finden, welcher eine sehr gute Ergänzung zu diesen Artikel

http://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1679-62252008000400008

darstellt.
Ich würde jeden wahrhaft interessierten Aquarianer anraten diesen Artikel in der Sonderausgabe zu lesen.
Auch zur Allelopathie-chemische Kriegsführung bei Wasserpflanzen, was auch schon ein Thema im Forum war, kann man interessante Erkenntnisse gewinnen.

Offline Bretonii

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #21 am: 15-08-2016, 19:23:02 »
Hallo Jürgen,

habe mir die Zeitung gleich mal geholt, sehr spannender Beitrag.
Ganz meine Meinung, Lebendfutter ist durch nichts zu ersetzen.
Und - Armin wird's freuen - die Tiere müssen nicht vollgestopft werden .
Liebe Grüße Karsten
 

Offline Ditmar

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #22 am: 08-09-2016, 17:53:51 »
Hallo zusammen

Ja die Diskussion mit der Futterart und Menge wird immer wieder ein Thema sein.
Dies betrifft ja nicht nur das zu pflegende Tier ob dies Hund , Katze oder Fisch ist sondern ist ja auch beim Menschen ein zunehmendes häufigeres Thema.
Wenn es der Mensch für sich selbst und nur schwer an Hund und Katze erkennt umwieviel schwieriger wird es dann beim Fisch.
Die Beziehung zum Fisch ist nicht vergleichbar mit der Beziehung zu Hund und Katze oder gar dem Menschen.

Richtig ist das aus missverstandener Tierliebe eher zu viel und oft auch falsch gefüttert wird.
Bei Hund und Katze ist es das " gute"Leckerlie.

Beim Fisch ist man allein auf die Literatur oder dem "Fachmann" ausgeliefert.
Da wir aber in der Regel nicht von einem zu pflegenden Fisch sprechen wird die Angelegenheit noch weit komplexer.
Verschieden Arten Tag. bzw. Nachtaktive Bewohner machen es uns noch schwieriger.

Ein Fisch kann selten jammern das er zu wenig Futter hat also gibt man reichlich um nicht als Tierquäler da zu stehen.
Erst mit der Erfahrung über längere Zeiträume erkennt man am Verhalten wenn man dies überhaupt möchte dass etwas aus dem Ruder läuft.

Auch ich musste einiges an Lehrgeld bezahlen zu Lasten meiner Tiere was ich sehr bedauere.

Aber was ist zu viel und was zu wenig in Bezug auf den ganzen Besatz im Aquarium.
Ich pflichte Amin soweit bei wenn es um ein sehr Naturnahes Becken wie in seiner Vision oder seinem alten Eckaquarium geht.

Trotzdem wie misst man den Bedarf von unterschiedlichen Fischen bei unterschiedlich schnell fressenden und zu unterschiedlichen Fresszeiten.
Alte Hasen bekommen vielleicht über die Zeit gesehen dafür ein Gefühl aber Einsteiger.
Wenn man nun noch weiß das viele Fischarten gleiches Futter annehmen macht es die Sache auch nicht überschaubarer.
Füttert man die einen , füttert man gleichzeitig andere zu stark oder umgekehrt.
Artgerechtes Füttern ist weit mehr als nur wenig zu füttern.

Die richtige Menge , die richtige Art zur richtigen Zeit im richtigen Intervall für jeden einzelnen Bewohner im Aquarium ist für mich noch völlig ungeklärt.
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #23 am: 08-09-2016, 21:38:29 »
Hallo Ditmar,

Die richtige Menge , die richtige Art zur richtigen Zeit im richtigen Intervall für jeden einzelnen Bewohner im Aquarium ist für mich noch völlig ungeklärt.

darin liegt wahrscheinlich die Kunst der "richtigen Vergesellschaftung".

Wobei ich aber auch denke, um so naturnaher man versucht, Aquaristik zu betreiben, desto mehr ergibt sich vieles von alleine.
... Gruß Armin

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Offline Ditmar

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #24 am: 09-09-2016, 08:38:08 »
Hallo Armin

Zitat von: Armin
Wobei ich aber auch denke, um so naturnaher man versucht, Aquaristik zu betreiben, desto mehr ergibt sich vieles von alleine.
Ja da stimme ich dir absolut zu.
Allerdings wären hier vorallem in der Besatzungsdichte völlig andere Fische/Liter zu berücksichtigen.
Als die 50Liter/Diskus oder der cm Fisch/Liter die allgemein als Referenz gelten.
Die Mehrheit der Aquarianer sehen lieber viel Fisch in wenig Wasser als erstrebenswert.

Nehmen wir einmal folgendes Beispiel.
Ein Becken mit 150 x 60 x 60 = 540Liter Brutto Volumen.
Ein ansich gutes Einsteigerbecken zur Diskushaltung wie bekannt für mich die absolut unterste Grenze.

Darin folgender Besatz:
 6 Einjährige Diskus
20 Rotkopfsalmler
10 sterbei Panzerwelse
 4 Kleinwelse ( zB L134/L42 )
10 RotHandGarnelen

Also eine noch vertretbare Besatzdichte.

Nun folgende Einrichtung.
1. Becken: 2cm Bodengrund , ein paar echte Wurzeln
2. Becken: 2cm Bodengrund , ein paar echte Wurzen , ein paar Pflanzen
3. Becken: 5cm Bodengrund , ein paar Wurzeln , viele Pflanzen als Referenz sehe ich Jürgens Pflanzendichte.
5. Becken: Naturnahe wie dein Heckelbecken in Nürnberg.

Man stelle für alle diese Becken mit gleichem Besatz einen Futterplan auf der jedem Bewohner gerecht wird.

Ich bin mir sicher das es so viel verschiedene Futterpläne gibt wie es Leute gibt die sich Gedanken darüber machen.
Dies bedeutet es ist eben nicht so einfach seine Pfleglinge immer Artgerecht zu ernähren.
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #25 am: 10-09-2016, 09:53:46 »
Hallo Ditmar,

einfach ist richtige Fütterung bestimmt nicht. Nicht umsonst, muss jeder erst mal eigene Erfahrungen machen und daraus lernen. Das ist aber nur die eine Seite, die andere ist das, was propagiert und/oder "schön geredet" wird.

Nehmen wir Dein Bsp. 150x60x60, brutto ergibt das 540L, netto mit nur 2cm Bodengrund und bisschen Einrichtung iwas zwischen 450-470L. Wenn man jetzt 50L/Diskus rechnet (was ich eigentlich schon eh für zu wenig halte) und 1cm Fisch für 1L Wasser, ist man bei Deinem Beispielbesatz schon beim Überbesatz. Keiner würde aber sagen, das 6 Diskus bei einem Becken 150x60x60 nur in die Nähe des Überbesatzes kommen. Wahrscheinlich rechnen bei diesen Becken die meisten mit 8, 10 oder noch mehr Diskus. Die Beifische (an und für sich schon ein blödes Wort) werden meist einfach gar nicht gerechnet.

Das Resultat bei so einer, oder ähnlichen Besatzdichte, ist dann das es irgendwann schief geht. Schuld daran ist dann aber nicht der Überbesatz (denken zumindest viele), sondern die Einrichtung, Pflanzen, etc... Hinzu kommt, das im Becken zu wenig natürliches Futter vorhanden ist, zu viel und/oder falsch gefüttert wird, die Filter, bzw. die Art der Filterung, mehr auf eine "Zuchtanlage", als auf ein funktionierendes Aquarium ausgelegt ist, etc.. Ich denke die meisten sollten ihre eigene Wahrnehmungen versuchen zu schärfen und nicht aus Angst davor, das ein Fisch verhungert, immer zu viel füttern. Nach einiger Zeit als Aquarianer, sollte man erkennen, ob ein Fisch zu fett oder auch zu dünn ist. Einen allgemeinen Futterplan kann man wahrscheinlich nicht aufstellen. Dennoch liest man gerade unter den Diskus Aquarianern immer wieder, wie oft und wie viel gefüttert wird. Das Idealbild eines Diskus der Meisten, deckt sich schon lange nicht mehr mit meinen Vorstellungen.

Auf der anderen Seite, wenn man sich einfach mehr an die Natur hält, bzw. die Natur mehr als Vorbild nimmt und/oder mehr versucht zu kopieren, muss man nicht alles verstehen, erkennen, etc.. Vieles ergibt, bzw. entwickelt sich dann oft von alleine.

Es ist wahrscheinlich einfacher einen agilen Fisch von einen "dahinkümmernden" zu unterscheiden als einen zu dicken von einen "normalen".

Ich will damit sagen, das wenn die Einrichtung "natürlich" angestrebt wird, kann man auch natürliches Verhalten, gerade in Bezug auf Futtersuche feststellen und damit auch sehr gut erkennen, wann man dem Fisch auch mal was finden lassen sollte.

Das Verhalten sollte gerade beim Diskus wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden, nicht nur die Optik!


Wer das erkennt, wird automatisch zum Aquarianer, der besser füttert ...  :fish01:
« Letzte Änderung: 10-09-2016, 10:05:52 von Armin T. »
... Gruß Armin

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Offline Ditmar

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #26 am: 11-09-2016, 12:05:49 »
Hallo Armin

Zitat von: Armin
Das Verhalten sollte gerade beim Diskus wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden, nicht nur die Optik!
Wer das erkennt, wird automatisch zum Aquarianer, der besser füttert ...
Ich denke da sind wir uns einig. :good:

Deine Art der Aquaristik verlangt eine weit über durchschnittliche Beobachtung der Materie aber auch die Beobachtung der Bewohner.
Leider sind nur eine Minderheit der Aquarianer diesen Mehraufwand bereit einzusetzen.
Ein Aquarium ist oft nur ein schönes lebendiges Möbel und nicht ein Projekt zum studieren von natütlichem Verhalten der Bewohner.
Auch ich muss gestehen die Aquaristik nur bis zu einem gewissen Aufwand zu betreiben.
Daher nutze ich halt gerne Technik von der ich überzeugt bin das sie mein Hobby etwas Zeitschonender betreiben zu können.
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #27 am: 11-09-2016, 14:24:00 »
Hallo Ditmar,

vielleicht denken viele, eine natürliche Umsetzung verlange mehr Zeit, bzw. mehr Aufwand im Betrieb, dem ist aber nicht so. Ganz im Gegenteil! Ein Aquarium mit natürlicher Umsetzung, wenn man es den richtig plant und konsequent in der Einlaufzeit ist, läuft im Betrieb mit weniger Aufwand, bei weitem stabiler, mit weniger Risiko, etc. ...

... lediglich die Vorbereitung dauert etwas länger (wobei das auch relativ ist, wenn man bedenkt, wie alt Diskus werden könnten). Die Technik ist auch bei Weitem nicht so kompliziert und keinesfalls teuer, wie sich viele vorstellen. Ganz im Gegenteil. Man muss weder die teuersten Pumpen, Filter, Computer, etc. einsetzen ... noch dem Marketing der großen Hersteller glauben. Redundanz - ja - aber das geht auch mit billiger Technik! Man muss auch kein BIO-Chemiker, oder sonst was sein! Meine Art der Umsetzung hat auch schon vor 40 Jahren funktioniert, ohne das ich wusste warum. Erst mit dem Verlangen, Anderen die Umsetzungen mit zu teilen, musste ich tiefer einsteigen.

... und ja, ich gebe Dir Recht, das meine Art der Aquaristik, bzw. nicht nur meine, sondern auch von all denen, die das ursprüngliche Ziel verfolgen, ein Stück Natur, eines anderen Kontinents, im Wohnzimmer zu beobachten, leider nur eine Minderheit ist. Nur denke ich, wer lediglich Fische, egal welche, als Dekoration hält, sollte sich auch nicht Aquarianer nennen!

... ich würde es begrüßen, wenn sich wieder mehr mit dem ursprünglichen Ziel der Aquaristik beschäftigen würden! Im Jahr 2016 mit den technischen Möglichkeiten, ist das bei weitem einfacher, als es z.B. vor 30-40 Jahren war.

Und wie gesagt, um beim eigentlichen Thema zu bleiben .... die richtige Fütterung ergibt sich dann meist von ganz alleine  :fish01:
... Gruß Armin

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Offline Ditmar

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #28 am: 11-09-2016, 15:58:57 »
Hallo Armin

Nun dann geht es eigentlich darum die breite Masse von deiner relativ einfachen und trotzdem naturnahen Fischhaltung zu überzeugen.

Was glaubst du hindert oder hat die Mehrheit der Aquarianer bisher davon abgehalten.
Denn die Idee bzw. den Wunsch dürften wiederum sehr viele Aquarianer haben.
Oder glauben deiner Meinung die meisten Aquarianer sie hätten eine naturnahe Haltung schon realisiert.
Oder ist es das reine Optik denken was eine naturnahe Haltung verhindert.

Ich denke es ist die Angst unbekannte Risiken einzugehen die deinen an sich sehr guten Ansatz weiter zu verfolgen.
Gruß Ditmar
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Offline Bretonii

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Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
« Antwort #29 am: 11-09-2016, 19:29:52 »
Hallo Armin, hallo Ditmar,

Ich betrachte mich auch als Aquarianer vom "alten Schlag". Ich habe als Junge
mein erstes Aquarium mit den  Ratschlägen meines Vaters betrieben, der Aquaristik
direkt nach dem Krieg betrieben hat. Viel habe ich danach von einem Freund gelernt,
der ein Aquariengeschäft in Bonn hatte. Ich bin absolut beim Ansatz von Armin.
Genau wie er werde ich ein naturnahes Aquarium für Diskus aufbauen.

Ich glaube, dass die Ansätze mit wenig oder keiner Einrichtung der Aquarienindustrie
und den Grosszüchtern geschuldet sind, die ihre Produkte mit viel Werbeaufwand in
den Markt drücken. Für viele dieser Fischhalter steht der schöne Fisch im Vordergrund,
nicht das Gesamtkonzept. Man kann sicher darüber diskutieren welcher Ansatz der
bessere ist. Letztlich muss das jeder für sich entscheiden. Ich habe da die rheinische
Einstellung : " Jeder Jeck ist anders "

Mir käme nie ein leeres Glasgehäuse ins Haus in dem mit toter Kuh gefüttert wird und
ich muss auch meine Tiere nicht in Rekordzeit auf 20 cm aufpumpen. Ich möchte mich
daran erfreuen, dass meine Fische in möglichst naturnaher Umgebung ein natürliches
Verhalten zeigen.
Liebe Grüße Karsten
 

 

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